Krimi auf Augenhöhe

27.01.2021

Krimi auf Augenhöhe

Um die Tat bereits vorweg zu nehmen: Lenzburg wird den Krimi leider verlieren. Dennoch war das Spiel alles andere als ein Mord an der HSG Lenzburg.

  • Tatort: Baden Aue
  • Täter: STV Baden 2
  • Opfer: HSG Lenzburg 1

Die Schlossstädter konnten mit geschwellter Brust ans Auswärtsspiel ins «Städtli» fahren, so stand die Mannschaft noch ohne Niederlage in der laufenden Saison auf dem 2. Platz. Die Vorbereitungen für das Spiel wurden im Training ebenfalls akribisch vorgenommen, so wusste man bereits vor dem Showdown, welche Stärken und Schwächen der Gegner aus Baden haben sollte.

Ernüchterung jedoch beim Einlaufen, das Heimteam aus Baden hatte einige Änderungen zum Spiel gegen Biberist vorgenommen, so liefen sie zum Beispiel mit einem Spieler aus dem Nati B Team der Badener auf. Lenzburg liess sich davon aber nicht beeindrucken und der Start ins Spiel war geprägt vom Kampf in beiden Verteidigungen. So kam es, dass es in der 12. Minute noch immer 3:2 für die Heimmannschaft stand. Bis zur 26. Minute war es dann ein offener Schlagabtausch. Mal ging Lenzburg in Führung, mal war es die Mannschaft aus dem «Städtli», die in Führung ging. In der 26. Minute stand es noch 11:11, dann drehten die Badener auf und konnten mit einem drei Tore Vorsprung mit 15:12 in die Pause gehen.

Lenzburg wusste aber, wo sie den Hebel ansetzten mussten, um das Spiel nochmals drehen zu können. Mit den motivierenden Worten ihres Trainers Marcel Stoop gingen die Schlossstädter zurück auf die Platte. Was dann folgte waren 30 Minuten voller Spannung. Lenzburg konnte in der 36. Minute dank zwei schnellen Treffern zum 17:17 ausgleichen. Nicht nur spielerisch war das Match hitzig, sondern auch Wortgefechte mit den Schiedsrichtern wurden geführt. Es gab eine strittige Situation, in der Lenzburg eine 2 Minutenstrafe bekam, weil ein Spieler sich zu früh im Anspielkreis von Baden befand, strittig war die Situation deshalb, weil Badens Anspielkreis durch einen Werbeaufkleber ersetzt wurde und somit kleiner als die vorgeschriebene Grösse war. Trotz der Diskussionen blieb der Krimi spannend. Diese knappe Kiste sollte bis zur 55. Minute beibehalten werden. Beim Stand von 23:22 für Baden erhielt Lenzburg einen entscheidenden Penalty zugesprochen, die Nerven spielten aber leider etwas zu stark mit, der Fehlwurf und das postwendende Tor der Badener leiteten die Schlussphase des Krimis ein. Der Krimi entwickelte sich jedoch zu Gunsten des Täters. Baden behielt am Schluss einen kühlen Kopf und die Lenzburger Truppe konnte nichts mehr entgegenbringen. Das Spiel ging zuletzt 27:23 für die Heimmannschaft aus.

Obwohl Lenzburg gegen Baden verloren hat, zeigt diese über weite Strecken eine gute Leistung. Ging man vor einem Jahr noch sang und klanglos gegen den vor der coronabedingten Pause übrigens Ersten, Baden, unter, so konnte man jetzt über 55 Minuten auf Augenhöhe mit dem «Städtli 2» mithalten. Eine solche Leistung birgt Hoffnung für die nächsten Spiele.

Für Lenzburg, die nun mit zwei Siegen aus drei Spielen auf dem vierten Platz stehen, geht es am kommenden Wochenende in Solothurn gegen SG Biberist aktiv weiter. Dieses Spiel wird leider ohne Kremtim Rexha, Lenzburgs Topscorer, stattfinden. Er hat sich im Spiel gegen Baden einen Armbruch zugezogen und fällt deshalb für mehrere Wochen aus. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen gute Besserung!

Hopp Lenzburg!

Tore erzielten für Lenzburg: Meyer Fabian (3), Zgraggen Florian (1), Gerster Thomas (1), Rexha Kremtim (4), Häusermann Samuel (5), Werder Samuel (4), Burgherr Magnus (4), Frei Gabriel (1), Steinmann Thomas (0), Meyer Tobias (0), Müri Oliver (0), David Danko (0), Kleiner Jonas (0), Buri Tobias (0).

Tore für Baden erzielten: Schmid Fabian (3), Christensen Michael (3), Dätwyler Yannik (3), Meier Adrian (2), Mallien Lars (2), Biffiger Francesco (6), Bornhauser Urs (5), Malic Boris (4), Bosshard Jens (0), Stankovic Aleksandar (0), Weber Tobias (0), Jaun Mike (0).

Geschrieben von Samuel Häusermann

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