Matchbericht Herren 1
Matchbericht Herren 1
Einmal Hölle und zurück
Mit der FSG Lausanne-Ville/Cugy 2 wartete im 1. Aufstiegsspiel der Saison 22/23 ein komplett unbekannter Gegner auf die HSG Lenzburg 1. Mehr als eindrücklich war allerdings das Torverhältnis der Westschweizer in der Regular Season: Mit 581 geschossenen und lediglich 405 erhaltenen Toren stellten die Lausanner – nach den Mythen-Shooters – das zweitbeste 3.-Liga-Team der Saison.
Nichtsdestotrotz starteten die Lenzburger durchaus zuversichtlich in die Partie, die am Sonntag-Morgen um 11.00 Uhr im Neuhof angepfiffen wurde, …
… um spätestens um 11.11 Uhr beim Stand von 1-7 für die Gäste äusserst unsanft aus allfälligen Aufstiegsträumen gerissen zu werden. In der Verteidigung gegen die schnellen, technisch versierten Westschweizer komplett überfordert, im Angriff mit vielen Fehlpässen und Fehlschüssen – kurzum: Eine Anfangsphase zum Vergessen. Nichts, aber auch rein gar nichts deutete darauf hin, was die zahlreichen Zuschauer eine knappe Stunde später noch erwarten sollte.
Vorerst änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Zwar gelang es auch den Lenzburgern im Verlauf der ersten Halbzeit, das eine oder andere Tor zu erzielen, doch nach wie vor konnten die Westschweizer im Angriff praktisch nach Belieben schalten und walten (7-14, 23. Minute). Erst in den letzten Minuten vor der Halbzeit konnte die Heimmannschaft das Resultat einigermassen erträglich gestalten (11-15, 30. Minute). Die Marschrichtung für die 2. Halbzeit war klar: Wollte man nur ansatzweise in die Nähe eines Punktgewinns kommen, musste einerseits die Verteidigung endlich besseren Zugriff auf die Lausanner bekommen, andererseits im Angriff die Anzahl der technischen Fehler drastisch reduziert werden.
Vorgaben, die vorerst nur bedingt umgesetzt werden konnten (15-20, 38. Minute). Und es sollte gar noch schlimmer kommen: Nach einer äusserst harten direkten Roten Karte gegen den linken Flügelflitzer schienen den Lenzburger auch die letzten Hoffnungen davon zu schwimmen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… Mit dem möglichen Sieg vor Augen schienen auch bei den Gästen plötzlich die Nerven zu flattern und reihten sich technischen Fehler, Stürmerfouls und Fehlschüsse im Sekundentakt aneinander. Allein im folgenden Unterzahlspiel gelang es den Lenzburgern drei Tore zu erzielen und auf 18-20 zu verkürzen. Und schon wenige Minuten später war die Partie wieder völlig ausgeglichen (22-22, 48. Minute).
Hochdramatisch die letzten Spielminuten. Mal lagen die Lenzburger mit einem Tor vorne, mal die Gäste aus der Westschweiz. 59:05 beim Stand von 29-29 Fehlschuss der Lausanner. 59:45 angezeigtes Zeitspiel gegen Lenzburg, das nach dem 5. Pass knallhart gepfiffen wird. 59:53 letzter Angriff Lausanne, den der rechte Flügel mutterseelenalleine vor dem Torwart abschliessen kann – und von diesem mirakulös abgewehrt wird.
Fazit: Ein hart erkämpfter Punktgewinn für die Heimmannschaft, auf den nach 22 Minuten wohl kein Zuschauer mehr etwas gewettet hätte. Ein Punktgewinn auch, dank dem es am nächsten Sonntag um 19:30 Uhr in Amriswil zum grossen Showdown kommt, frei nach dem Motto: Siegen oder fliegen.